Show und Sport an der Spree mit Delmenhorstern spitze

 In Bremen schrieb Heinz Seesing als Stadthallenchef und somit jahrzehntelang auch für das Sechstagerennen an der Weser verantwortlich ein Kapitel Geschichte. In Berlin könnten die Radsport- und Showfans dem wegen seiner Haarpracht auch „weißer Hai“ genannten Kaufmann ein Denkmal setzen. Zunächst setzt man im unterirdischen Radtempel Velodrom an der Landsberger Allee im Ostteil der Hauptstadt noch zumindest fünf Jahre lang auf das kaufmännische Geschick des 64 Jahre alten Chefs. Er sorgte beim riskanten Versuch eines Neustartes des Sechstagerennens im Jahr 1997 in Berlin für andere Dimensionen.
Geschickt verteilte er wichtige Aufgabe auf erfahrene Häupter mit Schwerpunkt aus Delmenhorst.

Da ist in erster Linie der 45 Jahre alte Reiner Schnorfeil, der seinen Hauptsitz an der Delme hat, mit seiner Delmenhorster Frau Sabrina Engelbart Events veranstaltet, in erster Linie aber nach dem Absprung beim Bremer Sechstagerennen seit der Wiedergeburt in Berlin im Sponsoring neue Dimensionen schafft. „Ich biete Leistung und nur über diese Ware läuft das Geschäft“, meint der Mann, der nächtelang an Start und Ziel steht und mit den sportlichen Leitern, Radsport-Legende Otto Ziege und dem vielfachen ehemaligen DDR-Meister Dieter Stein, ein emsiges Trio bildet.

Im Trio der Sprecher steckt neben Christian Stoll aus Hannover und Herbert Watterott aus Bergisch Gladbach mit Yared Terfa Dibaba ein weiterer gebürtiger Delmenhorster. Der inzwischen nach Hamburg verzogene gebürtige Äthiopier ist mit seinen 32 Jahren gefragt in der Show- und Werbebranche (Onkel Ben“s Reis, als Sänger, Moderator bei Galas, Messen und im Fernsehen mit eigener Show. Zu haben ist er, der sich traditionell am Heiligabendmorgen am Kirchplatz in Delmenhorst einfindet, aber nicht mehr. Mit der Osnabrücker Ehefrau Fernanda, einer gebürtigen Portugiesin, freut er sich über einen zweieinhalb Monate alten Sohn.

DJ Heinz Nawrath  und Sekretärin Monika Krause haben ebenso wie Stephan Prinz, verantwortlich für Ton- und Lichttechnik, Delmenhorster Blut in ihren Adern. Gastronom Joachim Grunert ist im benachbarten Bremen eine bekannte Größe.
Sie sind der Kern von weit über 500 Helfern, die dafür sorgen, dass mit inzwischen über 8000 Besuchern das am gestrigen Abend endende 91. Sechstagerennen in Berlin international zu den Allergrößten seiner Art zählt.

Bremen ist weiterhin spitze, doch nicht mit Berlin vergleichbar, wo den selbst zu später Stunde nicht aus dem Rahmen fallenden Gästen ein Stück Lebensqualität geboten wird. Noch früh um 2 Uhr verharren die Zuschauern bei ohrenbetäubendem Lärm auf den Plätzen, feuern 18 (!) Radsportteams an und sorgen für beeindruckende Atmosphäre. An Prominenz mangelt es nicht. In diesem Jahr schoss Franzi van Almsick das Sportereignis an. Die besten Profis der Welt wie Risi/Betschart, Gilmore/McGrory, Martinello/Aldag, Bartko (für den verletzten Kappes)/Beikirch, Baffi/Villa, de Wilde/Teutenberg, Madsen, Fulst, Weispfennig usw. treten in die Pedale, um bei der Jagd über das 250 Meter lange Lattenoval ihre Radlänge vorne zu haben.

Die Stimmung ist bestens, die Sauberkeit eindrucksvoll, Sechs Tage lang brennt die Luft rund um das Lattenoval bei Sport, Samba und Saftbraten.
Die Berliner Sixdays sind inzwischen ein gesellschaftliches Ereignis, das eines Tages fast alle in seinenBann ziehen wird.

Quelle: Delmenhorster Kreisblatt 30. Januar 2002

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